Katastrophenschutzübung 2015


Am Samstag, den 20. Juni fand im gesamten Ortsteilgebiet von Traisa eine vom Brandschutzamt in Dieburg organisierte Erdbeben-Katastrophenschutz-Übung statt. Durch die ca. 300 Teilnehmer von verschiedenen Feuerwehr-Einheiten des Landkreises, sowie Einheiten von THW, ASB, DRK, Johanniter und Malteser Hilfsdienst mussten über den gesamten Vormittag verteilt über 20 Einsatzstellen abgearbeitet werden.

Den Auftakt bildete nach dem angenommenen Erdbeben mit einer Stärke von 4,8 auf der Richterskala ein Lagerhallenbrand im Industriegebiet. Nach Stichwort “F3, Großbrand“ alarmiert, rückten wir gemeinsam mit der FF Traisa und der hierbei ebenso vorgesehenen Drehleiter der Feuerwehr Ober-Ramstadt gegen 8:20 Uhr aus.

Unser Nieder-Ramstädter Löschzug, bestehend aus ELW 1, HLF 20/16, TLF 16/25, LF 8 und GW-N mit einer Stärke von 26 Einsatzkräften, bekam die Aufgabe, mit mehreren Strahlrohren eine Riegelstellung zum Schutz benachbarter Gebäude aufzubauen. Hierbei wurde das TLF 16/25 allerdings für mögliche Realeinsätze zurück gehalten. Die Wasserversorgung im Industriegebiet wurde bei dieser Übung auf eine harte Probe gestellt. Im Realfall müsste eine zusätzliche Wasserversorgung aus anderen Bereichen über mehrere hundert Meter hergestellt werden.

Während diesem ersten Einsatzszenario wurden weitere Hilfe-Ersuchen eingespielt, weswegen die Alarmierung weiterer Einheiten und die Einrichtung einer “Technischen Einsatzleitung“ im Feuerwehrhaus Traisa zur Koordinierung der zahlreichen Einsatzkräfte notwendig wurde.

Neben einigen Meldungen über Risse in Gebäuden sowie lockeren Schornsteinen und Dachziegeln, wurde auch der Teil-Einsturz eines Hauses mit verschütteten Personen angenommen. Weiterhin musste eine Senioren-Wohnanlage geräumt werden. Für die Senioren, sowie weitere Bürgerinnen und Bürger, die sich nicht mehr in ihren Häusern aufhalten konnten, wurde im Bürgerhaus eine Notfallstation eingerichtet.

Weiterhin wurde angenommen, dass ein Zug der Odenwaldbahn entgleist war und hier sowohl Verletzte zu versorgen, als auch unverletzte Passagiere zu betreuen waren.

Nachdem die Einsatzstelle im Industriegebiet abgearbeitet war, wurde der gesamte Löschzug aus Nieder-Ramstadt zur Suche von zwei hilflosen Personen in einem zum Teil schwer zugänglichen Gebiet angefordert. Durch den Abschnittsleiter dieser Teil-Einsatzstelle, gestellt durch den Zugführer Nieder-Ramstadt, wurde das in Frage kommende Gebiet in Areale aufgeteilt. Hierbei erwies sich die Technik des neuen Einsatzleitwagens als sehr hilfreich, da mit Hilfe der an das Internet angebundenen Computertechnik eine Karte mit Suchbereichen versehen, mehrfach ausgedruckt und mit aufeinander abgestimmten Suchaufträgen an die Einheiten verteilt werden konnte. Ein Satellitenbild vereinfachte die Einteilung in Suchbereiche, da man hierauf Böschungen und weitere Geländeeigenschaften gut erkennen konnte. Gemeinsam mit der FF Traisa und der Rettungshundestaffel des ASB ging man auf die Suche.

Nachdem die Personen gefunden waren, neigte sich auch die gesamte Übung dem Ende zu. Gestärkt durch eine Gulaschsuppe im Feuerwehrhaus Traisa, konnten die Übungsteilnehmer gegen 12:30 Uhr die Heimreise antreten.

Bilder von Feuerwehr Nieder-Ramstadt & Stefan Dries